Montag, 18. September 2006

Erlebnisreicher Angeltag in Oslip am 16.9.2006!

Bereits während der vergangen Woche vereinbarte ich mit einem Freund fischen zu gehen. Da auf meinem Standard-Revier (Teich in Kottingbrunn) ein Preisfischen stattfand, mußten wir auf ein anderes Gewässer ausweichen. Mir kam das Fischerparadies Oslip in den Sinn. Ich war dort ein paar mal vor über 10 Jahren und hatte die Anlage als gutes Wasser in Erinnerung.

Am Samstag um 10:00 uhr war es dann soweit. Gernot I und Gernot II (sein Sohn) und ich trafen uns am Parkplatz. Da ich etwas früher dran war, machte ich vorher eine kleine Besichtigungsrunde um evtl. bereits auch nach einem geeigneten Platz ausschau zu halten. Zu unserem Bedauern mußte ich feststellen, daß auch dort ein Preisfischen im Gange war und wir dadurch nur mehr sehr wenig Plätze zu Verfügung standen. So weit so gut - wir kauften unsere Tageskarten und begaben uns dann auf einen "empfohlenen" Platz. "Der is guad, do faungst sicha guad" flüsterte mir eine Dame zu.

Die Anlage selbst, empfand ich als sehr gepflegt und doch etwas weitläufiger. Ich denke mir, wenn gerade kein Preisfischen im Gange ist, stehen genug Plätze zur Verfügung. Es gibt auch eine Hütte, in der man neben Getränken und Speisen auch Fischfutter und sonstiges kleines Zubehör kaufen kann. Die Leute wirkten sehr bemüht und freundlich. Entnommene Fische mußten allerdings als Tageskartenfischer nach Kilopreis bezahlt werden - und der Kilopreis erschien mir dort als nicht ganz billig.

So machte ich mich auf meine Platz breit und begann mein ganzes Equipment auszupacken. Da ich leider am Vorabend nich mehr dazugekommen bin, meine Ruten für den Ansitz vorzubereiten, dauerte meine Vorbereitungszeit entsprechend lange.
Ich stellte mein Rod Pod mit elektronischem Bissanzeiger für eine Rute mit Haarmontage auf. Mein erster Auswurf war fast punktgenau - ziemlich knapp an die Schilfkante. Dort ließ ich die Maiskette am Haar mal liegen und befaßte mich mit meiner Feederrute.

Meine Feederrute stattete ich mit einer klassischen Futterkorbmontage aus. Die Laufstrecke für den Futterkorb setzte ich mal mit ca. 60 cm fest. Jetzt bereitete ich noch das Lockfutter, welches noch mit Maden und etwas Mais schmackhaft gemacht wurde, zu . --> Geheimtipp, den ich hier nicht verraten will

Auf einen 4er Haken köderte ich 4-5 Maden an - diese legte ich ebenfalls ziemlich genau an die Schilfkante.

Es dauerte keine 10 minuten, erkannte ich bereits ein Zucken an der Rutenspitze. Ein sanfter Anhieb und ich "drillte" eine kleine Brasse. Naja, Drill kann man es nicht nennen. Erst nach einigen umdrehungen meiner Rolle spürte ich, daß ich auch einen Fisch am Haken hatte
Das ganze erging mir noch zweimal so.

Zwischenzeitlich hatte ich auch noch einen Run auf der Haarmontage, wobei in diesem Fall die Selbsthakmontage versagte und ich beim Anhieb keinen Fisch am Haken hatte. Lediglich einen "Mangel" meiner Schnur an der Rolle konnte ich verzeichnen, da ich den Freilauf beim Anhie um das gewisse etwas zu spät arretierte. Auch wurscht - hatte ich eine Beschäftigung bis zum nächsten Biss. Der kam aber bis zur Mittagspause nicht mehr.

Um Zwölf, nachdem uns die Sirene an die Uhrzeit erinnert hatte, begaben sich Gernot I, Gernot II und meine Wenigkeit zur Hütte um unsere vorher bestellten Würstchen zu verspeisen.

Knapp nach Halb Eins warf ich dann wieder meine Köder bis zu Schilfkante aus.
Ein wenig zupfen hier, ein wenig zupfen da - doch plötzlich schlug meine Feederrute aus wie eine Wünschelrute und ich setzte einen kräftigen Anhieb. Pfau - da ist aber jetzt ein Prachtjunge dran dachte ich. Sanft begann ich den Anfgansteil des Drills, ich wollte den ersten guten Biss des heutigen Tages nicht verlieren. Beide Gernots kamen zu mir um mir zu helfen. Kurz bevor sie bei mir anlangten ertönte ein lautes Piepsen. Der elektronische Bissanzeiger schlug an - anfangs dachte ich, der Fisch ist in die andere Schnur geschwommen, weil ich in diesem bereich den vermeintlichen karpfen zurück ins freiwasser drillte, in Wirklichkeit hatte ich auch auf der Maiskette einen Biss. Das darf doch nicht wahr sein, auf beiden Ruten gleichzeitig einen Biss. Grundsätzlich ja ein tolles Erlebnis - nur war ich mit einem tollen Knaben auf der Feederrute beschäftigt.

Tja - und genau das wars. Ich griff auf die im Rod Pod liegende Rute um den Freilauf der Rolle zu schließen damit Gernot II mit dem Drill beginnen kann. In diesem Moment verlor ich den Karpfen an der Feederrute. Ich holte den leeren Haken schnellstens ein, damit er mich beim anderen Drill nicht auch noch störte. Legte die Feederrute ab, griff sofort auf die andere Karpfenrute um zumindest diesen Karpfen bis zu mir zu drillen.
Ich verspürte 2 mächtige Risse, welche sich durch eine mörderisch durchgebogene und zuckende Rute bemerkbar machten und dann war er weg. Weg und aus der Traum. Beide Karpfen verloren. Was hab ich falsch gemacht? Zu viel Hektik ? Zu viele Zuschauer - denn von nebenann sind sie alle hergeströmt, um es anzusehen, wenn es auf zwei Ruten gleichzeitig einen Biss gibt? Egal - ich darf die Flinte nicht ins Korn werfen, dachte ich mir. Zumindest ist jetzt klar, daß die Freunde da sind und auch Hunger haben.

Sofort neue Montagen gebaut, Haarmontage ausgeworfen, natürlich zur Schilfkante und auch den Köder, diesmal ein Maiskorn neben jeweils 2 Maden, der Feederrute in unmittelbare Nähe gelegt. Vorerst setzte ich mich einmal nieder, um auszublasen. Ich beobachtete wieder die orange Spitze meiner Feederrute.

Gernot I warf mir ein paar Worte rüber. Ich antwortete mit zu ihm gerichtetem Blick, als ich im Augenwinkel bemerkte, daß sich das Zupfen an der Feederrute zu einem Zerren entwickelte. Anschlag - und der Bursch hing. Jetzt geb ich ihn nicht mehr her. Geistesgegenwärtig lief Gernot II zu mir rüber und holte mir die zweite Karpfenrute ein. Obwohl ich mir fast sicher war, daß das doch nicht nochmals passieren würde.
Feiner Drill an der Feederrute und nach wenigen Minuten hatte ich einen 3,5 Kg Schuppi im Kescher. Wiegen, Foto und zurück zur Mama.

Es war mittlerweile fast 15 Uhr. Bis 16 Uhr hatte ich kalkuliert, warf nochmals den Futterkorb samt davorhängendem Köder an die Schilfkante, straffte die Schnur, legte die Rute nieder und beobachtete keine Minute. Denn die Spitze tendierte wieder in großem Bogen zur Wasseroberfläche, als ob sie laut schreien wollte: "Schlag an, Schlag an!!" - Das tat ich auch! Kurzer, fein dosierter Anhieb. Shit - verschlagen. Pech gehabt. Ich kurbelte ein, als ich plötzlich wieder Widerstand spürte. Doch - der Kerl ist noch da. Er ist nur auf mich zugeschwommen, somit konnte ich bei meinem vermeintlichen Drillbeginn keinen Widerstand spüren. Er kämpfte auch ziemlich hastig, je näher ich ihn zum Ufer bekam. Vorsichtig, möglicherweise noch vorsichtiger als meinen ersten gelandeten Karpfen führte ich ihn bis über den Unterfänger. Wieder ein stolzer Schuppi, über 3 Kg. Schonend den Haken gelöste und wieder zurückgesetzt.

Nun ja - es näherte sich die 16 Uhr-Marke und es ging ans zusammenpacken. Doch etwas müde, räumte ich mein Tackle ein, verstaute alles im Auto und trat die Heimreise an!

Fazit: Nach anfänglicher Beissfaulheit seitens der Fischlein, entwickelte sich der Tag dennoch zu einem aufregenden Erlebnis. Und 2 Karpfen mit jeweils über 3 Kilo (Plus ein Spiegler mit 4,20 Kg, den Gernot I noch an dir Rute bekam) sind doch ein relativ guter Erfolg.

Oslip ist zwar ein doch kommerziell betriebener Fischereiteich, der aber sehr gepflegt ist und an dem man auch gute Fänge verzeichnen kann. Ich komme sicher wieder.

Fotos werden sobald als möglich nachgereicht!!


Hier gehts zu den Fotos

1 Kommentar:

Lahnfischer hat gesagt…

Hallo Namensvetter,

nicht nur der gleiche Vornamen, auch Camping und Angeln haben wir gemeinsam :)

Gruß von der Lahn und weiterhin dickes Petri...